39% mehr Jobinserate als im 4. Quartal 2020: Zahl der Stellenausschreibungen wächst rasant an und erreicht neuen Rekord
Knapp zwei Jahre nach dem ersten Corona-Lockdown im März 2020 schliesst der Schweizer Stellenmarkt im 4. Quartal 2021 mit einem deutlichen Plus von 39% mehr Stellenausschreibungen im Vergleich zum 4. Quartal 2020 ab. Seit dem Frühling nimmt die Anzahl an Stellenausschreibungen stetig zu. Ein solch rasanter und massiver Anstieg des Index wurde seit Messbeginn im Jahr 2003 noch nie beobachtet. Selbst im Vergleich mit dem Vorkrisenquartal (4. Quartal 2019) verzeichnet der Index einen eindeutigen und bemerkenswerten Zuwachs von 18% und erreicht damit ein neues Rekordhoch.
Dieser massive Zuwachs an Stelleninseraten widerspiegelt die deutliche Verbesserung der wirtschaftlichen Lage in der Schweiz über die letzten Quartale und geht mit der positiven Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) einher. Gemäss dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) führten Steigerungen im privaten Konsum und der Warenexporte dazu, dass das BIP bereits im Sommer 2021 das Vorkrisenniveau vom 4. Quartal 2019 überstieg. Gegenwärtige Entwicklungen sprechen jedoch dafür, dass sich das wirtschaftliche Wachstum und somit auch die positive Entwicklung in der Zahl der Stellenausschreibungen im Jahr 2022 verlangsamen wird. Insbesondere die rasche Ausbreitung der neuen Virusvariante Omikron und die anhaltenden internationalen Lieferengpässe wirken bremsend auf das Wirtschaftswachstum.
« Sollte Omikron zur Wiedereinführung von härteren Massnahmen im In- und Ausland führen, wie etwa die Schliessung gewisser Dienstleistungsbranchen, oder sollten die Lieferengpässe gerade auch wegen der Verbreitung von Omrikon im Ausland länger andauern, dann könnte sich auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt wieder verschlechtern. Dies insbesondere im Handel und in Hotellerie und Gastronomie, wie auch in den verarbeitenden und exportorientierten Branchen. Allerdings könnten die durch Omikron verursachten krankheitsbedingten Personalengpässe auch einen Anstieg bei den Temporärstellen auslösen. Der Urvater von Adecco, Henri-Ferdinand Lavanchy, gründete nämlich die erste Personalvermittlungsagentur Europas während einer Grippeepidemie, um genau dieser erhöhten Nachfrage nach Ersatzpersonal nachzukommen ». – Marcel Keller, Country Manager Adecco Schweiz